Das Festival
Axel Corti
„Mir hat man ja immer gesagt: „Ich weiß nicht, ob du dich für den Rundfunk eignen wirst. Da muss man so was haben, das nennt man Mikrofonstimme.“ Und ich wusste nicht, was das war.“
Axel Corti
Eine Mikrofonstimme hatte Axel Corti zweifelsfrei. Einsetzen durfte er diese erstmals im ORF Landesstudio Tirol – der Start einer vielseitigen Karriere. Ausgehend von seiner Tätigkeit als Rundfunk- und Zeitungsjournalist machte er sich als Theater-, Opern- und Filmregisseur international einen Namen. Heute ist der Name Corti untrennbar mit der österreichischen Medienlandschaft verbunden.
Zu seinen Werken zählen Filme wie Eine blassblaue Frauenschrift, Der Fall Jägerstätter oder seine Wohin und Zurück-Trilogie. Am meisten in Erinnerung geblieben ist Axel Corti aber durch seine Radiosendung Der Schalldämpfer, die von 1969 bis zu seinem Lebensende 1993 wöchentlich ausgestrahlt wurde.
Arnsdorf bei Salzburg war Axel Cortis Rückzugsort, sein Refugium, in dem er auch seine letzten Tage verbrachte. Mit Concerti Corti möchten wir sein Werk an genau dem Ort zugänglich machen, den er so geliebt hat.
Axel Corti
„Das ist der ganze Sinn, dass ich Filme mache. Ich versuche immer wieder, unter eine Falte der Haut zu kriechen und da mehr zu erfahren. Vermutlich auch mehr über mich.“
Hättest Du das gewollt? Hast Du es geahnt, befürchtet? Jedenfalls hast Du Dich geärgert, wie mit anderen, von Dir bewunderten Künstlern, umgegangen wurde, als sie nicht mehr lebten. Du hattest Verachtung für das Hinterher, fürs Darüberreden und Darüberschreiben, die »Zitatentüte«, für das, was die Wiener das »Nachwassern« nennen.
Es ist gut sich zu erinnern. Das Loch, das Du hinterlassen hast, wird vielen schmerzhaft bewusst. Wieviel Kraft hat es Dich gekostet, Deine Träume zu bewahren gegen alle Widerstände. „Das Problem des Künstlers ist es, dass er sein ganzes werktätiges Leben versucht, auf das poetische Niveau seiner Träume zu kommen“, so hast Du das ausgedrückt. Das poetische Niveau – wir erleben es in Deinen Filmen. Da ist die Begeisterung fühlbar, die Du Dir trotz allem bewahrt hast. Die Begeisterung und die Liebe. Du warst ein Liebender, einer, der bis zur Selbstaufgabe das liebte, woran er arbeitete. Du warst bereit, das Risiko, die Konsequenz eines Liebenden zu tragen. Eines Menschen, der das Gefühl nicht leugnet. Du hast etwas verantworten wollen und das meinte, Dich und die anderen bis zum letzten zu fordern. Feuer und Sehnsucht haben Dich begleitet, seit wir uns begegnet sind. Das bleibt. Das überdauert.
Cecily Corti